Nie werde ich vergessen, wie wir mit unserer Studentenbühne das Märchen vom „Singenden springenden Löweneckerchen“ gespielt haben. In einem Saal von mehreren Hundert Kindern.
Die Kinder gaben dem Löwen seine Energie, als er gegen den Drachen kämpfte, und bei unserem Klamauk tobt der ganze Saal. Aber wenn die Hauptdarstellerin leise und traurig ihre Geschichte erzählte, wurde es ganz still. Die Kinder waren dran.
In den Workshops für neue Kunden der Mitsubishi Electric wurde das alles wieder wach. Ich wollte, dass die Leute dran sind an der Show. So habe ich immer wieder versucht zu zeigen, wie wenig man programmieren muss, um viel zu erreichen. Das Signal an Steuerung A aufnehmen über ein Display, übertragen über ein Bussystem und schon regelt Steuerung B den Motor nach meinen Vorgaben.
Wenn ich heute Technik präsentiere oder über Technik schreibe, sollten die Leute alles verstehen, das ist klar. Aber hin und wieder muss ich auch eine Frage stellen, um sie nicht zu unterfordern. Und gerne überrasche sie mit einer neuen Wendung, um den Vortrag voranzutreiben.
„Ausbildung heißt nicht, einen Eimer Wasser auszuschütten, sondern ein Feuer zu entfachen!“ So stand es einmal an einem Hörsaal der Technischen Universität Dresden.
Solange ich unter dem Wasserschwall stand, ging es mir nicht so gut. Als ich aber eine Ahnung bekam, worum es geht in der Automatisierungstechnik, bekam ich Boden unter den Füßen. Im Laufe des Studiums ließen einige Professoren tatsächlich eine Flamme entstehen. Das Feuer konnte ich dann selbst entfachen, in den schon erwähnten Einsteiger-Workshops.